Krippe Krippe
Krippe

Krippe

Tegernsee, um 1750

Wachs- und Holzfiguren in originalen Gewändern

Maße: 20 bis 35 cm Höhe

Provenienz:
Deutscher Hochadel

 

Bildliche Darstellungen der Weihnachtsgeschichte sind so alt wie das Christentum. Im Bereich des Figürlichen traten sie zuerst im Mittelalter als Kanzelrelief auf und als anfangs noch lebensgroße Skulpturen im Rahmen geistlicher Spiele und Dekorationen für das Kirchenjahr. Krippenfiguren im heutigen Sinn kennt man seit dem 15. Jahrhundert aus Neapel. Waren ihre Auftraggeber zunächst ausschließlich geistliche Klienten, so gehörten sie in Süddeutschland ab den Ende des 16. Jahrhunderts auch zum religiösen Leben aller Herrscherfamilien. Vor allem die Bayerischen Kurfürsten erfreuten mit Krippen die ganze Hofgesellschaft. Die gegenreformatorischen Orden, Jesuiten und Theatiner, erkannten in den Figurengruppen eine ausgezeichnete Möglichkeit, den katholischen Glauben und die Volksfrömmigkeit zu stärken. So wurde zum ersten Mal 1601 eine Krippe in Altötting aufgestellt und im Jahr 1607 eine für die Bürger Münchens. Die bis heute in vielen Gemeinden gepflegte Lokaltradition, im Advent eine Krippe in den Gemeinden aufzustellen, trat dagegen erst nach 1750 auf.

 

Literatur:
Krippen im Bayerischen Nationalmuseum, Nina Gockerell u. Walter Haberland (Hrsg.), Kat. Ausst., München 2005.


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